Global 40 Core List
Die Global 40 Core List ist ein analytisches Referenzmodell zur direkten empirischen Beobachtung makroökonomischer Dynamik über Preisvektoren der Finanzmärkte. Sie verbindet neun zentrale Marktsegmente – Staatsanleihen, Kreditmärkte, Aktien, Rohstoffe, Währungen, alternative Anlagen, Volatilität, digitale Vermögenswerte und reale Inflationsanker – zu einem integralen Beobachtungssystem, das die globalen Kapitalströme in Echtzeit abbildet.
Im Unterschied zu klassischen volkswirtschaftlichen Datensätzen, die mit erheblicher zeitlicher Verzögerung und methodischer Glättung erhoben werden, spiegeln diese marktpreislichen Indikatoren unmittelbar die Erwartungen, Präferenzen und Risikoabwägungen der Marktteilnehmer wider. Damit werden Veränderungen in Wachstum, Inflation, Liquidität oder Vertrauen nicht retrospektiv gemessen, sondern prospektiv beobachtet. Kapitalbewegungen fungieren als verdichtete Form kollektiver Information – als ökonomischer Resonanzraum, in dem Politik, Geldmengensteuerung und Realwirtschaft zu einem gemeinsamen Signal verdichtet werden.
Die Global 40 Core List offenbart somit Phänomene, die in amtlicher Statistik unsichtbar bleiben: plötzliche Vertrauensbrüche, beginnende Zinsinversionen, aufkommende Liquiditätsengpässe, Verschiebungen zwischen Real- und Finanzvermögen oder Divergenzen zwischen nominalem und realem Wachstum. Sie macht sichtbar, wo Risiko entsteht, wo es akkumuliert und wohin es sich verlagert, und bietet damit ein kontinuierliches, datenbasiertes Monitoring des makroökonomischen Gleichgewichts.
Das Modell versteht sich als Brücke zwischen theoretischer Makroökonomie und Marktmechanik: Es erlaubt, Hypothesen über Konjunkturzyklen, geldpolitische Transmission oder systemische Stabilität unmittelbar anhand beobachtbarer Preise zu überprüfen. Damit liefert die Global 40 Core List nicht Prognosen, sondern Evidenz – eine empirische Grundlage, auf der sich die Bewegung der Weltwirtschaft präzise und fortlaufend nachvollziehen lässt.
Sovereign Rates & Yields
Diese Kategorie bildet die Zinsstrukturkurve der führenden Staatsanleihemärkte ab und dient der Analyse geldpolitischer Transmission, makroökonomischer Erwartungen und Risikoaversion. Sie umfasst kurz-, mittel- und langfristige US-Treasuries (SHY, IEF, TLT) sowie inflationsindexierte Anleihen (TIP) und internationale Staatsanleihen (IGOV, EMB).
Die relative Bewegung dieser Segmente erlaubt Rückschlüsse auf die Neigung der Zinskurve:
Ein überproportionaler Renditeanstieg langlaufender Anleihen bei stabilen Kurzläufern indiziert eine steilere Kurve, typischerweise assoziiert mit Wachstumserwartungen und expansiver Fiskalpolitik. Eine flache oder inverse Kurve – wenn kurzfristige Renditen über langfristigen liegen – signalisiert hingegen restriktive Geldpolitik, Liquiditätsverknappung oder zunehmende Rezessionswahrscheinlichkeit. Somit fungiert die Zinsstruktur als Frühindikator makrofinanzieller Regimewechsel und reflektiert die kollektive Einschätzung der Marktteilnehmer über Inflation, Wachstum und systemisches Vertrauen.
Corporate Credit & Banks
Diese Kategorie erfasst die Kreditrisikoprämien und die Stabilität des Finanzsystems anhand liquider Unternehmensanleihe- und Bankenindikatoren. Sie umfasst Investment-Grade- (LQD) und High-Yield-Anleihen (HYG), Anleihen ehemals herabgestufter Emittenten (FALN), den US-Regionalbanken-Sektor (KRE) sowie Indikatoren des außerbörslichen Kreditsegments (BIZD) und inflationsindexierte Laufzeitverlängerungen (RINF, LTPZ).
Die Spreads dieser Segmente gegenüber Staatsanleihen reflektieren das vom Markt wahrgenommene Ausfall- und Liquiditätsrisiko der Unternehmens- und Finanzbranche.
Ein Rückgang der Renditeaufschläge deutet auf eine Expansion der Kreditvergabe und steigendes Vertrauen hin, während sich eine Ausweitung der Spreads typischerweise in Phasen makroökonomischer Abschwächung, restriktiver Geldpolitik oder systemischer Stressereignisse beobachten lässt. In der Gesamtschau erlaubt diese Watchlist die Beurteilung der Konditionen finanzieller Intermediation und dient als Frühwarnsystem für Veränderungen der Kreditqualität, Bankenliquidität und Geldmarkteffizienz.
Global Equities
Diese Kategorie bildet die globale Aktienmarktdynamik über verschiedene Regionen, Marktkapitalisierungen und Risikofaktoren ab. Sie umfasst die Leitindizes der Vereinigten Staaten (SPY, QQQ, IWM), die entwickelten Märkte (URTH, IEV, EWJ), die Schwellenländer (EEM, MCHI) sowie defensive Risikoprämienstrategien (USMV).
Die Beobachtung dieser Indikatoren ermöglicht Rückschlüsse auf die globale Wachstums- und Gewinnerwartung der Kapitalmärkte sowie auf die Risikobereitschaft institutioneller Investoren. Steigende Kurse in breiten Marktindizes signalisieren in der Regel eine Expansion der Risikoprämien, getragen von wachstumsorientierten Kapitalflüssen und positiver Ertragserwartung, während eine Underperformance zyklischer oder risikoreicher Segmente auf zunehmende Unsicherheit, Bewertungsanpassungen oder geldpolitische Restriktionen hindeutet. In ihrer Gesamtheit fungiert diese Kategorie als repräsentatives Barometer der globalen Konjunkturerwartungen, der Liquidität sowie des kollektiven Risikoappetits der Marktteilnehmer.
Commodities & Real Economy
Diese Kategorie dient der Beobachtung der realwirtschaftlichen Preisstruktur über zentrale Rohstoffmärkte hinweg und erlaubt Rückschlüsse auf Produktionsdynamik, Nachfrageimpulse und Inflationsdruck. Sie umfasst Edelmetalle (GLD, SLV), Energie (USO), Basismetalle (DBB), Agrarrohstoffe (DBA) sowie breit diversifizierte Rohstoffkörbe (GCC).
Da Rohstoffpreise unmittelbar an reale Güterströme und industrielle Aktivität gekoppelt sind, fungieren sie als frühzyklische Indikatoren wirtschaftlicher Beschleunigung oder Abschwächung. Steigende Preise in Energie- und Metallmärkten deuten auf zunehmende industrielle Nachfrage, Kostendruck und potenzielle Preissteigerungstendenzen hin,
während rückläufige Rohstoffpreise häufig auf Nachfrageschwäche, deflationäre Tendenzen oder nachlassendes Wachstum verweisen. Im makroökonomischen Kontext bildet diese Kategorie die Verbindung zwischen Finanzmärkten und Realwirtschaftund liefert damit ein wesentliches Signal für die Analyse von Produktions-, Preis- und Handelszyklen.
FX & Monetary Flows
Diese Kategorie erfasst die Kapitalströme zwischen Währungsräumen und dient der Analyse globaler Liquidität, relativer Geldpolitik und internationaler Risikopräferenzen. Sie umfasst den US-Dollar-Index (UUP) als Leitwährung, den Euro (FXE), den japanischen Yen (FXY) sowie einen Korb aus Schwellenländerwährungen (CEW).
Die Wechselkursentwicklung spiegelt die asymmetrische Geld- und Fiskalpolitik der großen Wirtschaftsblöcke wider und wirkt als Transmissionsmechanismus zwischen Finanz- und Realwirtschaft. Eine Aufwertung des US-Dollars signalisiert typischerweise Kapitalrückflüsse in sichere Anlagen, restriktive Geldpolitik oder globale Risikoaversion,
während eine Abwertung mit steigender Risikobereitschaft, expansiver Liquiditätsversorgung oder zyklischer Erholung einhergeht. Somit bildet diese Kategorie ein zentrales Instrument zur Beurteilung der internationalen Kapitalmobilität, Währungsstabilität und makrofinanziellen Interdependenzen innerhalb des globalen Systems.
Alternatives & Real Assets
Diese Kategorie bildet die langfristigen und strukturellen Kapitalallokationen ab, die jenseits traditioneller, liquider Märkte liegen und als Gradmesser für institutionelles Vertrauen und langfristige Risikoaufnahmefähigkeit gelten. Sie umfasst Immobilien- und Infrastrukturinvestments (VNQ, IGF) sowie systematische, trendfolgende Strategien (DBMF), die als Stellvertreter für illiquide Vermögenswerte und Hedgefonds-Ansätze fungieren.
Steigende Bewertungen in diesen Segmenten signalisieren stabile Finanzierungsbedingungen, ausgeprägte Renditesuche und eine expansive Risikokultur,
während Korrekturen oder Mittelabflüsse häufig auf Zinsanstieg, Liquiditätsverknappung oder systemischen Stresshinweisen. Da diese Anlageformen über längere Zeiträume hinweg Kapital binden, reflektieren sie die tiefen Strömungen der Geldpolitik ebenso wie den Vertrauenszustand institutioneller Investoren in die Dauerhaftigkeit wirtschaftlicher Stabilität. Somit dient diese Kategorie als Indikator für die Tragfähigkeit des Kreditzyklus, die Resilienz realer Vermögenswerteund die Allokationsneigung jenseits des kurzfristigen Marktzyklus.
Market Volatility
Diese Kategorie misst die Preisunsicherheit und Risikoaversion an den Finanzmärkten und fungiert als unmittelbarer Indikator kollektiver Marktstimmung. Sie umfasst börsengehandelte Volatilitätsinstrumente (VIXY, UVXY, SVXY), die auf Terminkurven des CBOE Volatility Index basieren und damit die Kosten von Absicherungsstrategien abbilden.
Steigende Volatilitätsniveaus deuten auf zunehmende Risikoaversion, sinkende Liquidität und die Nachfrage nach Versicherungsprämien hin, während rückläufige Werte auf hohes Vertrauen, Kapitalzuflüsse und Carry-Strategien schließen lassen. Das Zusammenspiel von Long- und Short-Vol-Produkten erlaubt Rückschlüsse auf die Struktur der Volatilitäts-Terminkurve: Ein Übergang von Contango zu Backwardation signalisiert akute Marktspannung und potenziell bevorstehende Kurskorrekturen. Insgesamt dient diese Kategorie der Analyse des psychologischen Gleichgewichts zwischen Furcht und Gier und liefert damit ein zentrales Frühwarnsignal für Regimewechsel im globalen Risiko- und Liquiditätsumfeld.
Digital Assets & Liquidity
Diese Kategorie erfasst die digitalen Vermögensmärkte als Indikator für globale Liquiditätsbedingungen, Risikobereitschaft und technologische Kapitalallokation. Sie umfasst Bitcoin (IBIT), Ethereum (ETHE) sowie die aggregierte Krypto-Marktkapitalisierung (CRYPTOCAP:TOTAL) und reflektiert damit die reaktivste und liquiditätssensibelste Risikosphäre der Gegenwart.
Digital Assets reagieren überproportional auf Veränderungen der globalen Geldpolitik, der Realzinsstruktur und der US-Dollar-Liquidität, wodurch sie als frühzyklischer Seismograph für expansive oder kontraktive Kapitalflüsse fungieren. Steigende Kurse signalisieren in der Regel Überschussliquidität, hohen Risikoappetit und Erwartung monetärer Lockerung, während abrupte Rückgänge auf Restriktion, Entschuldung oder erhöhte regulatorische Unsicherheit hinweisen. Damit dient diese Kategorie der Beobachtung jener Marktsegmente, in denen Liquidität zuerst entsteht – und zuerst verschwindet: ein präziser Indikator für das Momentum globaler Geld- und Vertrauensströme.






